Die Männerstimmen Basel feiern ihr 10-jähriges Bestehen und begehen dieses erstmals mit einem chorsinfonischen Programm. Gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Basel würdigen sie die grossen Meister der deutschen Romantik, bieten aber auch eine partielle Uraufführung dar.
Im Zentrum stehen die beiden Kantaten «Rinaldo» (Johannes Brahms) und «Leonidas» (Max Bruch), die klassisches Heldentum mustergültig vermitteln: Während bei Bruch der spartanische Feldherr Leonidas dank seiner Selbstopferung heroisiert wird, steigt bei Brahms der von einer Zauberin verführte Kreuzritter Rinaldo erst durch seine Läuterung zum Helden auf.
In der «Humboldt-Kantate» (Felix Mendelssohn Bartholdy) wird auch den Naturforschern (stellvertretend für die Wissenschaft) ein seinerzeit nicht zugestandener Heldenmut zugeschrieben – ohne allerdings auf den göttlichen Segen zu verzichten. In ihrer Frühfassung mit zwei statt vier Solisten, die einen bisher unentdeckten Arienteil beinhaltet, wird sie weltweit zum ersten Mal überhaupt aufgeführt.
Die Ballade «Das Glück von Edenhall» (Robert Schumann) erinnert zu guter Letzt daran, dass auch heldenhafter Hochmut vor dem Fall kommt. Die Männerstimmen Basel zeigen das Wirken, Ringen und Scheitern verschiedener Helden – ein wenig Augenzwinkern und Selbstironie darf dabei nicht fehlen.