Jodlerklub Alpenglühn Wiggen
Zuhinterst im Entlebuch, liegt verträumt das kleine Dorf Wiggen, dies hat aber in volkstümlichen Kreisen einen im wahrsten Sinne klingenden Namen. Dort nämlich ist der bekannte und beliebte Jodler, Komponist und Musiker Franz Stadelmann und der Joderlerklub «Alpenglühn», mit welchem er die Basis für sein Schaffen im Chorgesang gelegt hat.
Die älteren Mitglieder erinnern sich noch gut daran: «Früher war es Brauch, dass man sich am Samstag Nachmittag in der Dorfbeiz am Stammtisch traf und dort eben auch viel gesungen hat, man hat „g’liedet“, wie man hier sagt!» Ende der Fünfzigerjahre wurde so eine Runde rätig, dass man doch daraus einen Jodlerklub gründen sollte. Am 30. Dezember 1958 trafen sich deshalb 13 Männer im Restaurant Rosengarten zur Gründerversammlung. Man nahm sich vor, das Volkslied mit seinem urwüchsigen Jodeln zu pflegen. Als 17-jähriger hatte Franz Stadelmann selber den Wunsch verspürt, im Jodlerklub Wiggen mitzumachen. Der Dirigent Theodor Zihlmann war aber noch skeptisch einen so jungen Burschen aufzunehmen. Weil aber auch schon bekannt war, mit welcher Stimme Franz sonst auftrat, wurde er dennoch in die Reihen aufgenommen.
Als nach knapp sieben Jahren Theodor Zihlmann sein Amt als Dirigent weiter gab, wäre fast ein Weiterkommen des jungen Vereins gescheitert. Schliesslich drängte man Franz dazu, diesen Posten doch einzunehmen. «Es ist mir bewusst, dass mich mit diesem Klub meine ganze Jodlerlaufbahn verbindet und die Wigger Jodler auch viel dazu beigetragen haben, dass ich meine Lieder ausprobieren und auf Tonträger bringen konnte», erklärt Franz dankbar. So kann man das Gespann «Jodlerklub Alpenglühn Wiggen – Franz Stadelmann» als musikalische Symbiose sehen, die jetzt 48 Jahre überdauert hat.
Der Jodlerklub Alpenglühn Wiggen zählt auch zu jenen Klubs, die den echten Naturjodel pflegen. Auf diese Weise sind viele Naturjodel von Franz nicht nur entstanden, sondern auch berühmt geworden.
Die Aufzählung aller Erfolge würde den Rahmen sprengen. 1971 wird die erste Schallplatte besungen, die auch die Uraufführung des Liedes «Oh Entlebuch», die erste Komposition von Franz enthielt. 1978 folgte der erste Fernsehauftritt bei Wysel Gyr’s «Für Stadt. Zwei Jahre später in der Sendung «Öisi Musig» aufzutreten. Im gleichen Jahr spielt sich eine – zumindest aus heutiger Sicht – interessante Episode ab: Der Klub nahm am Jodlerfest in Stans teil und sang dort zum ersten Mal den «Beichle-Jutz». Sie erhielten nur die Note «gut». Niemand wusste zu jener Zeit, dass der „Beichle-Jutz“ trotzdem quasi zur Nationalhymne der Jodler im ganzen Land werden wird, der noch heute an jedem Jodelfest dort erklingt, wo Jodlerinnen und Jodler gemütlich beisammen sitzen. 1993 gründete man aus den eigenen Reihen das Jodlersextett „Alpenglühn“. Auch entpuppten sich vier Klubmitglieder als versierte „Schwyzerörgeler“ und schon entstand unter der Leitung von Schöpfer Hans das Schwyzerörgliquartett „Alpenglühn“. 1994 erscheint die CD «Dankbarkeit». Vier Jahre später folgte zum 40-jähigen Jubiläum des Klubs der 5. Tonträger mit dem Lied «Bärgandacht», womit Franz’ Sohn Reto mit dem gleichnamigen Jodellied sein Debut als Liederkomponist gab. Mit dem im Jahr 2002 erschienenen Tonträger «Wie Zyt vergeiht» wurde die beachtliche Reihe der Tonträgerproduktionen ergänzt. Trotz all’der erfolgreichen Auftritte im ganzen Land muss unbedingt auch erwähnt werden, dass der Jodlerklub Alpenglühn Wiggen immer auch der einfache aber aktive Dorfverein geblieben ist.
Franz Stadelmann wurde für sein umfassendes Schaffen von allen Seiten geehrt. Ihm wurde schon 1993 der «Goldene Violinschlüssel» verliehen. Franz wurde zum Ehrenmitglied von Verbänden und Vereinen gewählt, und natürlich hat ihn «sein» Jodlerklub Alpenglühn Wiggen 1991 zum Ehrendirektor ernannt.
Nach 48 Jahren als Klubmitgleid und 42 Jahren Dirigent hat nun Franz Stadelmann den Rücktritt bekannt gegeben. Den Dirigentenstab hat er Andre Thalmann übergeben.
Kontaktadresse: Jodlerklub Alpenglühn, Präsident Roland Steffen, Rotgut 6192 Wiggen
Tel 041 486 11 44 034 493 44 50 www.alpengluehn-wiggen.ch info@alpengluehn-wiggen.ch