Biographie
Ein Märchen wird Wirklichkeit
Es war einmal ein Tierarzt namens Dr. Erich Roost im Oberbaselbieter Dorf Gelterkinden. Dem hatte eine gute Fee bei seiner Geburt einen zauberhaften Riecher mit in die Wiege gelegt. Eines schönen Tages anno 1971 beschlossen die Dorfältesten, ein Dorffest zu veranstalten. Der magische Riecher empfahl dem Tierarzt, der auch einen Beitrag zu diesem Ereignis leisten wollte, eine Ländlerkapelle auf die Beine zu stellen und in einer der Gaststätten Tanzmusik zu machen. Erich Roost machte sich auf und fand bald mit seinem guten Riecher Walter Berner, Paul Habegger (heute in andern Formationen vertreten) und Karl Schaub (†), wozu sich dann auch noch die Gebrüder Urs und Paul Mangold gesellten. Die „Oberbaselbieter Ländlerkapelle“ (OLK), wie sich die Musikanten nannten, spielte während des ganzen Dorffestes und wollte sich anschliessend wieder auflösen. Dazu kam es aber in den nächsten 35 Jahren nicht, da zunächst die Bevölkerung aus der näheren Umgebung, dann aus der ganzen Schweiz die Musikanten immer wieder zum Spielen aufforderten – dank Erichs märchenhaftem Riecher.
Was wie ein Märchen angefangen hat, wurde bald fleissheischende und manchmal auch anstrengende Wirklichkeit. Schon 1975 wurde die erste Schallplatte herausgegeben, der weitere folgen sollten, bis der Zeit angepasst auch Musikkassetten produziert wurden. Heute werden ausschliesslich CDs hergestellt, wobei die Kapelle auch auf zahlreichen andern Tonträgern z.B. von Jodlerchören vertreten ist.
800 Volkstänze finden sich heute im Repertoire der OLK. Den Anfangsbestand lieferte Gusti Oberer (†), der legendäre Klarinettler der Tenniker Holzmusik. Dass daneben mehrere Hundert (die Zahl 1000 ist inzwischen erreicht worden) der so genannten freien Tänze wie Polka, Schottisch, Walzer, Tango, Ländler, Mazurka, Fox, Marsch, alte und neuere Schlager, … ebenfalls abrufbar sind, ist für die OLK selbstverständlich.
Um den immer grösser werdenden Verpflichtungen nachkommen zu können, fand die OLK Verstärkung in Vreni Mangold-Volkart, Dr. Hansjörg Müller, Philipp Rieder und Dr. Werner Thommen, der unterdessen allerdings wie Dr. Erich Roost beschlossen hat, ein wenig kürzer zu treten. Als Kapellmeister amtet der schweizerisch anerkannte Multiinstrumentalist Urs Mangold, der die Liste der Ehrungen und Auszeichnungen 1988 mit dem ersten Preis im Kompositionswettbewerb am Internationalen Folklorefestival in Freiburg eröffnete. Ein Jahr später erhielt die OLK den Anerkennungspreis für besondere Leistungen des Kantons Basel-Landschaft. So ging es weiter, bis Urs 1999 als bisheriger Höhepunkt für seine Verdienste besonders in der Jugendförderung der Goldene Violinschlüssel, der Oscar der Volksmusik, überreicht wurde.
Beginnend in Spanien begann die OLK über das Ursprungsgebiet hinaus bald einmal, Trachtengruppen in ganz Europa zu begleiten. Alsbald folgten auch Auftritte in Übersee, u.a. mit Wysel Gyr (†), nachdem Radio und Fernsehen die OLK gebührend bekannt gemacht hatten.
Seit über 35 Jahren übt die OLK jeden Donnerstag zuhause bei einem der Mitglieder. Das unaufhörliche Arbeiten der Musikanten sowie die ständigen Bestrebungen, die Musik zu vervollkommnen, haben die OLK zu einer der beliebtesten Volksmusikkapellen werden lassen. Ein Blick auf die Homepage www.oberbaselbieterlk.ch bestätigt diese Feststellung. - Dank sei der guten Fee, die eine so glänzende Idee hatte!