Hans-Jürg Sommer (1950*)
Nach der Lehre als Schaufensterdekorateur folgte die Vorbereitung auf das Musikstudium, das er mit dem Lehrdiplom für Gitarre am Konservatorium Biel abschloss. Von 1976 - 2013 Lehrer für Gitarre an der Kantonsschule (Mittelschule) in Solothurn.
Seit 1979 autodidaktischer Alphornbläser aus Leidenschaft. Für dieses Instrument hat er bisher mehr als 800 kleinere und grössere Werke geschrieben - vom
Solostück über Etüden bis zu Konzerten mit Orgel-, Klavier-, Akkordeon-, Streich- oder Blasorchesterbegleitung. Daneben aber auch Stücke für U-Musik mit Alphorn. Dabei ist Sommer seit 30 Jahren zum meistgespielten Komponisten dieser Musikgattung geworden. Verschiedene Werke aus seiner Feder sind auf
diversen Tonträgern erschienen, aufgenommen u.a. von bekannten Alphornisten wie Jozsef Molnar, Matthias Kofmehl, Markus Linder, Kurt Ott, William Hopson (Kanada), Hans Kennel und Arkady Shilkloper (RU).
Seine Musik wurde als „Soundtrack“ für die Filme; Heimat der wandelnden Seelen, Hirtenreise ins dritte Jahrtausend, Hinterhein, Ghana - St. Gallen retour und Das Alphorn verwendet.
Sommer bezeichnet sich selbst als Musikant und Stückeschreiber. Die Faszination der „Mutter aller Tonskalen“ - der Naturtonreihe - und die „musikalische Ahnenforschung“ waren ausschlaggebend für seine kompositorische Betätigung.
Seine Musik für Alphorn entsteht auf der Suche nach der alphornspezifischen Melodik, die er in eine unterhaltende, leicht nachvollziehbare Form bringt.
Neben seiner Tätigkeit als Komponist wirkt(e) Sommer auch als Kursleiter, Juror bei Alphornwettspielen, Buchautor, Sammler und Berater oder Mitautor von Fachbüchern, sowie Überarbeiter und Notensetzer für andere Alphornkomponisten.
- Sein Schaffen wurde Anfangs 1999 mit der Verleihung des Oenziger Kulturpreises anerkannt.
- Im Herbst des gleichen Jahres wurde ihm als Dank für seinen jahrelangen Einsatz die Ehrenmitgliedschaft der Alphorn-Vereinigung des NWSJV (Nordwestschweiz) verliehen.
- 2002 wurde er mit dem „Goldenen Violinschlüssel“ (eine Auszeichnung, die jährlich an nur eine einzige Person vergeben wird) - für seinen uneigennützigen Einsatz für die Schweizer Volksmusik ausgezeichnet.
- 2003 erhielt er von der Euregio via Salina den Ehrentitel „Euregio-Kulturbotschafter“ für seine grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
- Im gleichen Jahr wurde er am Filmfestival in Trento (I) - zusammen mit Balthasar Streiff - für die beste Filmmusik, im Film Das Alphorn von Stefan Schwietert, ausgezeichnet.
- Mitinitiant des Vereins ALPHORN IN CONCERT, dem er von 2005 bis 2009 als Präsident vorstand.
- 2006 zeichnete ihn der Kanton Solothurn mit dem „Preis für Musik“ aus.
- 2012 veröffentlichte H.-J. Sommer sein rund 160 Seiten umfassendes Werk mit dem etwas umständlichen Titel "Eine Auswertung und Interpretation historischer Quellen zur Alphornmelodik". Ein Thema das ihn seit rund 40 Jahren beschäftigt.
- 2015 hat er – zusammen mit Thomas Juchli, Aarau – die Resultate seiner Auswertung in einem Film bildlich und klanglich umgesetzt. Die DVD "Die Mundart des Alphorns" kann mit deutschem, französischem und sogar englischem Kommentar angesehen, resp. angehört werden.